282 Route 7.TODTES MEER. Von Jerusalemekelhaft
bittern
Geschmack;
das
Chlorcalcium
bewirkt,
dass
es
sich
ölig
und
schlüpfrig
anfühlt.
Ausserdem
enthält
es
eine
Reihe
von
anderen
Stoffen
in
geringeren
Mengen;
sein
Siedepunkt
ist
bei
105°C.
Das
Salz
des
Todten
Meeres
und
der
benachbarten
Mergelschichten
wird
(wie
von
jeher)
ausgebeutet
und
nach
Jerusalem
gebracht;
man
hält
es
sogar
für
besonders
kräftig.
Asphalt
(Judenpech)
soll
in
Massen
auf
dem
Grunde
des
See’s
sitzen;
gewöhnlich
ist
keiner
sichtbar
und
nur
durch
Erdbeben
oder
Stürme
werden
Stücke
in
der
Tiefe
losgelöst
und
auf
die
Oberfläche
gebracht.
Nach
An-
deren
stammt
indessen
der
Asphalt
von
einer
Breccie
(aus
kalkigen
Steinen
mit
Erdpech
als
Bindemittel),
die
sich
am
Westufer
des
See’s
findet
und
von
hier
aus
in
die
Tiefe
gelangt;
sind
die
Stein-
chen
herausgespült,
so
steigt
das
leichte
Harz
aus
der
Fluth
empor.
Der
Asphalt
des
Todten
Meeres
war
schon
im
Alterthum
vor
anderen
Sorten
geschätzt.
Es
ist
nun
durchaus
festgestellt,
dass
im
Wasser
des
Todten
Meeres
keine
lebenden
Wesen
vorkommen;
keine
Muschel,
keine
Koralle
ist
darin
gefunden
worden,
und
selbst
Meerfische
sterben
in
kürzester
Frist,
wenn
man
sie
in
dieses
laugenartige
Wasser
bringt.
Die
Behauptung
jedoch,
dass
kein
lebendes
Wesen
am
Ufer
des
See’s
existiren
und
kein
Vogel
darüber
hinfliegen
könne,
ist
eine
Fabel.
Allerdings
ist
die
Fauna
nicht
reich,
was
jedoch
eher
dem
Mangel
an
süssem
Wasser
und
der
dadurch
bedingten
Pflanzenarmuth
zu-
zuschreiben
ist;
wo
Wasser
sich
findet,
entwickelt
sich
eine
üppige
tropische
Vegetation
(vgl.
Engeddi,
S.
297).
Die
Ufer
des
See’s
wurden
früher
bewohnt
(namentlich
von
Einsiedlern
Ruinen
hervorgeht.
Während
man
jetzt
nie
mehr
ein
Schiff
er-
blickt,
wurde
noch
zu
Josephus’
Zeit
der
See
befahren;
ebenso
ge-
schah
dies
im
Mittelalter
und
noch
später.
Wenn
ein
Sturm
durch
den
Felsenkessel
dahinbraust,
so
schlagen
(nach
Lynch)
die
Wellen
wie
Hammerschläge
an
die
Bootwände;
aber
die
Schwere
des
Wassers
bringt
es
mit
sich,
dass
die
Wogen
sich
in
kurzer
Zeit
be-
ruhigen,
nachdem
der
Wind
aufgehört
hat.
Die
Aussicht
auf
Berge
und
See
ist
übrigens
bei
hellem
Wetter
herrlich;
das
Vorgebirge
r.
heisst
Râs
el-Feschka;
weiter
südlich
Râs
Mersed,
hinter
welchem
Engeddi
liegt;
l.
sieht
man
in
einiger
Ent-
fernung
die
Schlucht
des
Zerka
Maʿîn,
die
von
den
1060m
hohen
Gebirgsrücken
herabkommt.
Selten
indess
sieht
man
die
Gebirge
des
Todten
Meeres
klar,
meist
liegt
ein
nebliger
Schleier
darauf
(vgl.
S.
280);
aber
von
weitem,
namentlich
von
oben
gesehen,
scheint
es
als
ob
die
Luft
ganz
rein
wäre;
das
Wasser
hat
dann
eine
tiefblaue
Farbe.
In
der
Nähe
spielt
es
oft
mehr
ins
Grünliche;
wenn
man
in
den
See
hinein
blickt,
so
hat
man
den
Eindruck,
als
ob
man
durch
Oel
hindurchsähe.
Man
vernachlässige
keinesfalls,
von
Jericho
oder
vom
Jordan
aus
eine
genügende
Quantität
süssen
Wassers
mitzunehmen;
solches
ist